Foto: Holger Disse, 15.6.2006, bei Jena/Thüringen
Mücken-Händelwurz
Gymnadenia conopsea (conopsea leitet sich aus dem griechischen Wort konos für Mücke ab) kann eine Höhe von 35 bis 100 Zentimetern erreichen. Die Pflanze hat fünf bis zwölf länglich-lanzettförmige, fast grasartige Blätter. Der reich besetzte Blütenstand zählt 20 bis 140 kleine Blüten mit langen, ausgeprägten Tragblättern und einem feinen Duft. Sie sind in einer zylindrischen Form angeordnet. Ihr Sporn ist sehr lang und nach unten gebogen, der untere Teil ist mit Nektar gefüllt. Die Petalen bilden mit dem mittleren Sepal einen kleinen Helm, während die seitlichen Sepalen nach außen gespreizt sind. Die breite und ziemlich kurze Lippe ist dreigeteilt.
Foto: Peter Zschunke, 8.7.2009, auf der Puflatsch-Alm/Alto Adige, Italien
Taxonomie
Der Name conopsea geht auf Linné zurück, der die Pflanze in seinem Werk Species plantarum (1753) als Orchis conopsea beschrieb. Der gegenwärtige Name wurde von Robert Brown bestimmt, der 1813 die Gattung Gymnadenia von Orchis abtrennte.
Foto: Peter Zschunke, 7.7.2020, bei Tauplitz/Steiermark, Österreich
Weiß blühende Form
Die Blüten von Gymnadenia conopsea sind meist hellrosa, dunkelrosa oder rot. Pflanzen mit rein weißen Blüten sind selten, kommen in großen Beständen aber immer wieder vor. Sie wurden als forma (oder var.) leucantha oder als var. flavida beschrieben. Die Art gilt als sehr variabel.
Foto: Norbert Griebel, 4.7.2008, bei Peitzen/Kärnten, Österreich
Biotope, Blütezeit und Verbreitung
Gymnadenia conopsea wächst auf Kalkmagerrasen, aber auch in Wäldern und Feuchtgebieten. Sie ist in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet und bis in eine Höhe von 2.800 Metern anzutreffen. Die Pflanze blüht relativ spät, von Mai bis August.
Foto: Peter Zschunke, 28.6.2009, bei Schlüchtern/Hessen
Foto: Peter Zschunke, 7.7.2020, bei Tauplitz/Steiermark, Österreich